Dienstag, 25. November 2014

Zitronentaler mit Safran

Meine jüngere Schwester und ich haben zur Weihnachtszeit eine Tradition: Wir suchen uns vier, fünf, manchmal auch sechs Plätzchen-Rezepte aus. Es müssen unbekannte und ungewöhnliche sein, das ist wichtig. Klar, Kokosmakronen und Co. müssen auch dabei sein. Aber ein, zwei Kreationen, die überraschen, gibt es dann doch immer. Dann backen wir stundenlang, trinken ein bisschen Rotwein und plaudern. Zwar sind wir am Ende des Tages immer fix und fertig. Aber die Plätzchen werden dann als Geschenk verpackt und am Nikolaustag an die lieben Verwandten verschenkt. Da gibt es dann jede Menge Lob - und das ist Entschädigung genug.

Ich liebe diese Tradition und bin jetzt schon auf der Suche nach möglichst tollen Rezepten, denn in etwas mehr als einer Woche soll es soweit sein. Ihr dürft gespannt sein, auf welche Rezepte die Wahl dieses Mal fallen wird. Ich halte euch auf dem Laufenden, versprochen. Bis es aber losgeht, habe ich mir die Zeit mit einem Rezept vertrieben, das ich schon lange ausprobieren wollte: Zitronenplätzchen mit Safran. Eines vorweg: Das Ergebnis ist super. Zitronig und cremig, durch den Safran kommt noch eine ungewöhnliche Note hinzu. Wäre da nur nicht der Teig... aber wenn ihr den bezwungen habt, gibt's die leckere Belohnung...;)


Zitronentaler mit Safran und Ricotta



250 Gramm Mehl (und etwas extra)
3 EL Zucker
Salz
50 Gramm wirklich weiche Butter
2 Eier
Abgeriebene Schale von einer Bio-Zitrone
250 Gramm Ricotta
1 Messerspitze Safran
Puderzucker zum Bestäuben

Und los geht es: 250 Gramm Mehl, 1 EL Zucker, 1 Prise Salz, die Butter, 1 Ei und 50 ml lauwarmes Wasser mit einem Knethaken zu einem Teig glatt verrühren. Sollte das nicht recht klappen (und das war bei mir der Fall), langsam etwas mehr Wasser hinzugeben und immer wieder kneten, sodass es dann doch irgendwann ein Teig wird. Der kommt in Frischhaltefolie und wandern für zirka eine Stunde in den Kühlschrank.

Inzwischen wird die Zitrone heiß abgewaschen, abgetrocknet und die Schale fein abgerieben. 1 Ei trennen, Eiweiß, 2 EL Zucker, 1 Prise Salz, Safran, Zitronenschale und Ricotta mit dem Schneebesen eines Rührgeräts verrühren.

Teig portionsweise (!) auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche knapp 2 mm dünn ausrollen, daraus Kreise (etwa 8 cm Durchmesser) ausstechen. Teigreste wieder verkneten und los geht es von vorne, bis insgesamt 24 Teigkreise fertig sind. 

Derweil wird der Ofen auf 175 Grad Ober- und Unterhitze vorgeheizt. Nun wird die Ricotta-Creme auf die Mitte je eines Teigkreises gegeben (zirka einen halben EL, es kann gut sein, dass noch Creme übrig bleibt, aber die ist lecker...). Dann kommt ein Deckel drauf, die Ränder werden mit den Zinken einer Gabel festgedrückt.

Die Teigtaler kommen jetzt auf ein Backblech, das mit Backpapier ausgelegt wurde. Das noch übrige Eigelb wird mit 1 EL Wasser verquirlt. Mit dieser Masse werden die Taler bestrichen. Nach 25 Minuten im Ofen sind sie fertig und müssen nur noch mit Puderzucker bestäubt werden.


Wie gesagt, es handelt sich um eine echt leckere Angelegenheit. Nicht zu süß und cremig. Nur leider hat der Teig mich verzweifeln lassen, sodass ich den Trick mit etwas mehr Wasser ins ursprüngliche Rezept von Lecker.dewww.lecker.de aufgenommen habe. Dann ging es ganz gut. Aber versucht es einfach selbst, geschmeckt hat's ...

Beste Grüße, Judith



Montag, 17. November 2014

Russischer Zupfkuchen

Bei manchen Dingen kann man einfach nichts falsch machen. Und so wie es bei Kleidung, Literatur und in anderen Bereichen Klassiker gibt, gilt diese Regel auch für Kuchen. Und da mein Mann eher so der klassische Typ ist, wünscht er sich immer wieder solche Sachen. Mal ist es ein leckerer Butterstreusel, dann wieder ein Windbeutel (beides habe ich noch nicht gemacht...;)) Aber beim Russischen Zupfkuchen bestand ja auch die Möglichkeit, dass ich auf meine Kosten komme. Da konnte ich nicht widerstehen...


Russischer Zupfkuchen

(für eine 26er Springform)

Für den Teig: 

300 Gramm Mehl
180 Gramm Zucker
200 Gramm Butter
2 Eier
40 Gramm Kakaopulver
1 Pkt. Backpulver

Für die Füllung

150 Gramm Zucker
3 Eier
500 Gramm Quark
200 Gramm Schlagsahne (ungeschlagen)
1 Pkt. Vanillezucker
1 Prise Salz
65 Gramm Butter

Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Zuerst geht es an den Teig: Mehl und Backpulver mischen, Zucker und gesiebten Kakao dazu, Butter und die beiden Eier druntermischen, alles gut verkneten. Ein Viertel des Teiges zur Seite stellen, anderen in der Springform auslegen, Rand dabei gut auskleiden.

Für die Füllung: Butter schaumig rühren, Quark, Schlagsahne (ungeschlagen), 3 Eier, Vanillezucker und Salz dazufügen, alles gut verrühren, in die Springform füllen, dann den weggestellten Teig gleichmäßig auf den Kuchen zupfen.

Das Ganze kommt dann für rund eine Stunde in den Ofen. 




Der Kuchen sollte wirklich gut auskühlen, bevor er angeschnitten wird. Ich konnte es ja nicht abwarten ... ähem. War nicht so schön ...

Beste Grüße, Judith.

Quelle: Chefkoch.de



Mittwoch, 12. November 2014

Nachgebacken: Rosenkohl-Tarte mit getrockneten Tomaten

So, jetzt hat es mich erwischt. Ich wollte es ja nicht wahrhaben, aber ein Blick reicht und ich weiß: Der Sommer ist futsch, weg, einfach verschwunden. In unseren Straßen vor dem Fenster halten sich die Nebelbänke viel zu lange. Die Bäume tragen längst kaum noch Blätter. Und dann diese kalte Feuchtigkeit. Nein, ich mag den November nicht. Definitiv nicht. Da braucht es einen Seelenwärmer, der einem den Abend etwas versüßt. Herr M. und ich sind nämlich Spät-nach-Hause-Kommer, daher ist das Abendessen sozusagen unsere Hauptmahlzeit. Neulich habe ich bei uns auf dem Markt wunderschönen, frischen Rosenkohl entdeckt. Also habe ich das Handy gezückt und nach interessanten Rezepten gesucht. Schließlich wurde ich bei Chili und Ciabatta, einer Seite, die ich regelmäßig verfolge, fündig: Rosenkohl-Tarte mit Schinken, Käse und getrockneten Tomaten? Klang wunderbar, war es auch. Einmal eine ganz neue Erfahrung.


Rosenkohl-Tarte mit getrockneten Tomaten

(für eine 30er Form)

Für den Teig: 

50 Gramm Butter
30 Gramm Bergkäse
150 Gramm Mehl
1 TL Backpulver
40 ml Milch
75 Gramm Magerquark
1 Eigelb

Für den Belag:

500 Gramm Rosenkohl
2 Schalotten
40 Gramm Tomaten in Öl (abgetropft)
3 Stiele Thymian
50 Gramm Schinkenwürfel
50 Gramm gekochter Schinken
1 Ei
150 Gramm Schmand
60 Gramm Bergkäse
Salz und Pfeffer

Backofen auf 180 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Für den Teig Butter zerlassen, abkühlen lassen, Mehl, Backpulver, etwas Salz und Käse in Schüssel geben, Milch, Quark, Eigelb und Butter glatt rühren, mit der Mehlmischung zu Teig verkneten.

Tarteform buttern, Teig auf bemehlter Arbeitsfläche ausrollen, Form damit auslegen, Boden mehrmals mit einer Gabel einstechen, ab damit in den Ofen (unterste Schiene) für 15 Minuten, anschließend auf einem Gitter abkühlen lassen.

Rosenkohl inzwischen putzen, halbieren und im kochenden Salzwasser zirka fünf Minuten kochen, abgießen, abschrecken, abtropfen lassen. Dann Schalotten vierteln (ich mag Zwiebeln jeder Form nicht so und lasse sie daher groß). Abgetropfte Tomaten in Scheiben schneiden, Thymian-Blättchen abzupfen und fein hacken. 

Schinkenwürfel in einer Pfanne etwas anbrutzeln, Schalotten hinzugeben und etwas glasig dünsten, Tomaten und Rosenkohl dazu, zirka 5 Minuten mitbraten, gekochten Schinken unterrühren, mit Salz, Pfeffer und Thymian würzen.

Ei und Schmand mischen, mit Salz und Pfeffer würzen, auf den Boden geben. Dann Rosenkohl-Schinken-Masse vorsichtig draufgeben und verteilen, mit dem Käse bestreuen, der noch übrig ist. Dann kommt das Ganze erneut in den Ofen, für zirka 25 bis 30 Minuten auf der zweiten Schiene von unten.


Als das Ganze dann aus dem Ofen kam, hat es wunderbar geduftet. Ich habe das Original-Rezept übrigens noch etwas modifiziert. Wie ihr sehr, gibt es bei mir statt Speck Schinkenwürfel. Und ich habe die Käsemenge deutlich erhöht... denn Käse geht immer. 

Beste Grüße, Judith.